Geschichte der osmanen
  Türkische Völker
 

Die Völker

Die Turkvölker sind eine vor allem im eurasischen Großraum lebende und Turksprachen sprechende Völkergruppe. In unterschiedlicher Ausprägung teilen diese historische und kulturelle Eigenschaften. Die schätzungsweise 150 Millionen Angehörigen der turkischen Völkerfamilie leben heute in Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Türkei, Turkmenistan und Usbekistan und weiteren turkischen Staatsgebilden. Trotz der weiträumigen Besiedlung bestehen zwischen den einzelnen Turkstaaten und Turkvölkern kulturelle und historische Gemeinsamkeiten, die größte stellt die Sprache dar: Das Türkisch der Türkei steht dem der meisten Turkvölker sehr nahe. Die Turksprachen gehören dem Sprachbund der altaischen Sprachen an, der früher auch als Sprachfamilie angesehen wurde.

Die im 19. Jahrhundert entstandene politische und kulturelle Bewegung, die auf die Gemeinsamkeit der Turkvölker zielt, heißt Panturkismus. Die Wissenschaft, die sich mit den Sprachen, der Geschichte und den Kulturen der Turkvölker beschäftigt, ist die Turkologie.

 

Etymologie Turk-/Türk

„Türke“ ist ursprünglich der Name eines Nomadenvolkes, das im 5. Jahrhundert zwischen Irtysch, Oghusen und Jenissei entstand und von den Chinesen T'u-chueh, Tu-küe oder Tür-küt genannt wurde, der so viel bedeutet wie „die Mächtigen“. Offensichtlich haben die Hsiung-nu oder Hunnen bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. im Norden und Westen Chinas gelebt und ziemlich früh die Steppen bis zum Kaspischen Meer und zum Ural besiedelt. Ihre Geschichte, die sich bis 1800 vor Christus zurückverfolgen lässt, ist unter Chinesische Geschichte zu finden.

Der Terminus Türke wurde zum ersten Mal als offizielle Bezeichnung im 6. Jahrhundert nach Christus verwendet. Sie beschrieb den politischen Staat der Göktürken. Die Etymologie des Wortes Türk ist unklar. Die Wissenschaft bezeichnet die frühen Türken vor der Zeit von 552 nach Christus als gök türk (Himmelstürk(en) bzw. Blau-Türk(en)) aber auch kök türk (Grund/Wurzel/Basis Türke(n)).Das Wort „Türke“ bildete früher einen Sammelnamen für die turksprachigen Steppenvölker.

Im 19. Jahrhundert wurden die heutigen Turkvölker vereinfacht nur als „Türken“ oder auch gröber als „türkische Völker“ zusammengefasst. In den turksprachigen Staaten, autonomen Republiken und Regionen wird jedoch aus verschiedenen Gründen immer noch der Oberbegriff „Türken“ verwendet. Viele Sprachen, z. B. die englische, besitzen kein „ü“, und die Unterscheidung zwischen den Wortstämmen „Turk-“ und „Türk-“ erfolgt mit anderen sprachlichen Mitteln. Die Oberbezeichnungen mit „ü“ gehen auf die Tatsache zurück, dass es sich um die Nachfahren der Alttürken handelt. Als Alternativbezeichnungen sind auch „Türkvölker“, „Türkische Völker“, „Turktataren“, „Turkotataren“, „Turko-Tataren“, „Turk-Mongolen“ und „Turko-Mongolen“ (Mogulen) bekannt.

Die alte Stammesbezeichnung „Turuk“ entwickelte sich über mehrere Entwicklungsstufen zum heutigen Volksnamen „Türke“:

  • Ogurisch: Turuk ? Turkut ? Turk;
  • Oghusisch: Türük ? Türküt ? Türk;
  • Tatarisch: Török ? Törköt ? Törk

 

Ursprung der Turkvölker

Der Ursprung der Türken liegt im Verborgenen. Unumstritten scheint allein die Tatsache zu sein, dass die ersten turksprachigen Völker in der Altairegion (Zentralasien) gelebt haben. Genauer gesagt, am Schnittpunkt der beiden Flüsse Selenga und Orchon.

Die Stammheimat der Türken, (…), ist das mittelasiatische Gebiet, das von den Gebirgen Altai und Sajan an der sibirisch-mongolischen Grenze, Tienschan an der Grenze zwischen Kasachstan und Chinesisch-Turkestan, Altin-Tag an der Nordwestgrenze Tibets und Chingan in Nordostchina eingefasst wird.

Je nachdem, welche Vorfahren herangezogen werden, unterscheidet sich die Datierung der türkischen Geschichte. Einige Forscher glauben, dass die Hunnen (oder Hsiung-nu) zu den direkten Vorfahren zählen. Das lassen zumindest einige der in anderen Sprachen überlieferten Eigennamen vermuten. Die Hunnen selbst haben keine Schriftfunde hinterlassen. Dies gilt auch für die früher ihnen gleichgesetzten Hsiung-nu, die in den chinesischen Quellen 400–200 v. Chr. zum ersten Mal erwähnt werden. Durch Erzählungen, Sprichwörter und Geschichten der älteren turkstämmigen Menschen kann man jedoch darauf schließen, dass man hier mehr oder weniger über die Vorfahren der heutigen Turkvölker spricht. Andere Forscher wie Prof. Josef Matuz weisen auf die Schwierigkeit mit der Zuordnung der Hunnen zu den Turkvölkern hin:

"Hypothesen, wonach die europäischen oder die asiatischen Hunnen, letztere in den chinesischen Annalen unter der Bezeichnung Hsiung-nu erwähnt, Türken gewesen seien, lassen sich mangels Überlieferung nicht nachweisen. Das gleiche gilt für die Juan-Juan, die asiatischen und auch für die europäischen Awaren."
Der Turkologe Prof. Dr. Michael Weiers geht davon aus, dass im heutigen Nordchina Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus verschiedene Stämme auftauchten, die er als Urtürken bezeichnet. Um diesen Kern gruppierten sich mehrere andere Stämme. Nach griechischen, persischen und chinesischen Quellen hielten sich damals dort folgende bedeutenden Stammesverbände auf: Xiongnu-Hu (sogenannte östliche Hunnen), die Tab'a, die hunnischen Xia und die türkischen und protomongolischen Rouran

Das Volk der Türken war in Stammesverbänden (alttürkisch bodun) unterteilt. Die einzelnen Stämme benannten sich nach dem Urahn des Stammesführers. So gibt es eine Vielzahl von Turkvölkern mit unterschiedlichen Bezeichnungen wie z. B. Chasaren, Köktürken (auch bekannt als Göktürken), Oghusen, Turkmenen, Türken, Uiguren und Usbeken.

 

 

 
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