Geschichte der osmanen
  Tugra
 

Tughra

 

Tughra (osmanisch ?, heutige türkische Schreibung: tu?ra) ist die Bezeichnung für die Namenszüge osmanischer Sultane, die in der Funktion der Unterschrift als Überschrift osmanischer Sultansurkunden verwendet wurde. Sie ist eine Ausprägung der arabischen Kalligrafie.

Die Herkunft ist unklar. Eine vergleichsweise plausible Deutung verweist auf die Rossschweife (tugh), die an türkischen Standarten als Rangabzeichen verwendet wurden. Gegen die Erklärung, die Tughra sei ein symbolisches Zeichen für den in alten türkischen Zeiten gebräuchlichen Handschlag des Sultans als Besiegelung für ein Abkommen, spricht die Tatsache, dass die Form die einer linken Hand und damit tabu wäre.

 

Aufbau der Tughra

Die Grundform der Tughra begegnet uns schon in vorosmanischer Zeit als damga «Stempel» bei anderen türkischen Verwaltungen. Spätestens mit der Eroberung Konstantinopels haben die Osmanensultane den Umriss der Tughra stark an den byzantinischen Doppeladler angepasst.

Die Animation zeigt den Aufbau der Tughra Mahmuds II. (1808–1839), wie sie auch auf Tugraorden zu finden ist.

Tughra

Die Sultans-Tughra besteht immer aus dem Namen, dem Vatersnamen, dem Titel «Chan» (???) und der Formel muzaffer daima (???? ?? «immer siegreich»).

Die Schweife an den Hasten hatten ursprünglich nur Zierfunktion und können später, je nach Name, auch als Buchstabe alif verwendet werden, wie im Beispiel ganz rechts. Auch der linke Teil des „Fußes“ wird mit Verzierungen gefüllt, wenn der Zeichenbestand des jeweiligen Sultansnamens nicht ausreicht. Aus diesem Grund bleiben in der Animation einige Linien grau.
Die Lesung «el-muzaffer daima» ist nicht korrekt, das zeigt sowohl die Betrachtung besonders sorgfältig ausgeführter Tughras als auch die arabische Grammatik, nach der das Prädikat im Nominalsatz keinen Artikel trägt. Die abgebildete Tughra hieße also: «Mahmud Han, Sohn des Abdülhamid, ist immer siegreich!»

Der Titel «Schah» (???) kann bei Bedarf hinzutreten.

Tughras werden von rechts unten nach links oben gelesen, kleine Brüche in der Abfolge sind aber, wie im Beispiel, möglich.

In der kaiserlichen Kanzlei war eigens dazu ein Tughrakesch (??????) angestellt, der lediglich für die Tughra zuständig war. Die Tughra wurde später auch von anderen Herrscherhäusern benutzt, wie z.B. von den afghanischen Königen. Man findet sie aber auch z. B. noch heute auf Münzen mit Staatsnamen im Tughrastil, wie es bei Pakistan der Fall war. Auch die fromme Kalligrafie kennt den Tughrastil zu Schreibung von Koranversen oder anderem.

 

 
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